Brustrekonstruktion

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Brustrekonstruktion

Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation ist Gesundheit der Zustand, wenn Menschen sich biologisch, psychisch und sozial gut fühlen.

Aus diesem Grund ist die Brustrekonstruktion ein Eingriff, der für die Gesundheit des Patienten durchgeführt werden muss.

Wer eignet sich für eine Brustrekonstruktion?

Bei fast allen Mastektomie-Patientinnen bestehen keine medizinischen Hindernisse für eine Brustrekonstruktion, sodass die Brustrekonstruktion zusammen mit der Mastektomie durchgeführt werden kann. Doch am meisten eignen sich für eine Brustrekonstruktion die Patientinnen, bei welchen mit der Mastektomie der Krebs vollkommen geheilt wurde.

Es können viele Gründe zum Aufschieben der Operation bestehen, manche Patientinnen möchten zum Beispiel keine weitere Operation durchlaufen, während manche Schwierigkeiten dabei haben die Krebsdiagnose anzunehmen, möchten sie sich nicht noch um die Brustrekonstruktionsmöglichkeiten Gedanken machen. Manchen Patientinnen kann auch eine Wartezeit von den Chirurgen empfohlen worden sein, besonders wenn die Brust mit Eigengewebe der Patientin (Flap-Transplantation) rekonstruiert werden soll. Auch in den Fällen, in denen die Patientinnen an Fettleibigkeit, an hohem Blutdruck leiden und rauchen, wird dies empfohlen.

Wer führt eine Brustrekonstruktion durch?

Die Brustchirurgie setzt Teamwork voraus. In diesem Team befinden sich allgemeine Chirurgen, plastische Chirurgen, Pathologen, medizinische und radiologische Onkologen, Radiologie Fachärzte und Physiotherapeuten. Während der Brusttumor von allgemeinen Chirurgen operiert wird, kümmern sich die plastischen Chirurgen um die Neugestaltung der Brust.

Operationsplanung

Ab der Krebsdiagnose kann eigentlich auch schon das Gespräch über die Brustrekonstruktion beginnen. Idealerweise planen der allgemeine Chirurg und der plastische Chirurg die Operation gemeinsam. Nach der körperlichen Untersuchung werden unter Berücksichtigung des Alters, der anatomischen Struktur, dem Gewebe und den Patientenwünschen, die besten Möglichkeiten bewertet.

Der Eingriff kann aus zeitlicher Sicht gleichzeitig oder anschließend erfolgen.

Bei den Methoden können Eigengewebe, Gewebedehnung und/oder Implantate (Silikon), sowie beides zusammen eingesetzt werden.

Operation

Es stehen viele Möglichkeiten zur Wahl und müssen mit dem Chirurgen besprochen werden.

Hautdehnung

Am häufigsten wird die Hautdehnung, zusammen mit Implantaten eingewandt. Nach der Mastektomie wird unter die Haut, die Brustwand und den Muskel ein Instrument zur Gewebedehnung eingesetzt. Unter die Haut wird ein Zugang, der mit einem Verschlussmechanismus arbeitet eingesetzt, durch diesen Zugang wird nach der Operation über Wochen oder Monate hinweg von Ihrem Chirurgen Salzwasser injiziert, sodass das Instrument zur Gewebedehnung (Expander) aufgebläht wird.

Nachdem Ihre Haut sich ausreichend gedehnt hat, wird in einem zweiten Eingriff der Expander entfernt und stattdessen das Implantat eingesetzt. Manche Expander sind so konstruiert, dass sie nicht wieder entfernt werden müssen. Der Brustwarzenhof (die bräunliche runde Fläche um die Brustwarze herum) und die Brustwarze werden später erzeugt. Bei manchen Patientinnen muss die Haut nicht gedehnt werden und das Implantat kann bereits während der Mastektomie eingesetzt werden.

Alternativ zum Einsatz eines Implantats kann die Brust auch mit Gewebe, dass aus dem Rücken, dem Bauch oder den Hüften entnommen wird geformt werden. Dies nennt sich dann Flap-Rekonstruktion. Bei einer Methode der Flap-Chirurgie bleiben die Haut, die Fettschicht unter der Haut und das Muskelgewebe mit einem Venenstamm im Haftbereich fixiert, mit Hilfe eines Tunnels, der unter die Haut angelegt wird, werden diese Strukturen dann in den Bereich bewegt, in dem sie die neue Brust formen sollen. Diese Strukturen können eigenständig die neue Brust bilden oder dabei mit einem Implantat unterstützt werden. Bei einer anderen Variante der Flap-Chirurgie werden diese Strukturen aus dem Bauch, dem Rücken oder den Hüften komplett entnommen und die Venen werden im Transplantationsbereich mit den dortigen Venen vernäht (Rekonstruktion mit freien Flaps). Um diese Operation durchführen zu können, muss der Chirurg Erfahrung in der Mikrovaskulären Chirurgie besitzen. Denn Venen können nur unter einem Mikroskop miteinander verbunden werden.

Bei oben genannten chirurgischen Methoden sind komplexere Operationen als die Implantat-Technik. Sowohl im Gewebe-Spenderbereich, als auch im Transplantationsbereich bleiben Narben zurück und die Genesung dauert länger als bei der Implantat-Technik. Auf der anderen Seite ist das Ergebnis der Rekonstruktion mit körpereigenem Gewebe natürlicher und es herrscht keine Unsicherheit wegen Silikon. In einigen Fällen kann die Entnahme von überschüssigem Fett und überschüssiger Haut aus dem Spenderbereich für einen flacheren Bauch sorgen, was ebenfalls zum Wohlfühlgefühl beiträgt.

Folgeeingriffe

Die Brustrekonstruktion erfordert innerhalb der Zeit mehrere Eingriffe. Die erste Operation ist die am komplexesten, die Folgeeingriffe gestalten sich einfacher und wenn die Methode mit dem Expander für die Rekonstruktion gewählt wurde, kann es erforderlich werden, den Expander zu entnehmen und das Implantat einzusetzen, außerdem können später auch der Warzenhof und die Brustwarze rekonstruiert werden. Häufig muss die übrige Brust, damit sich beide Brüste gleichen, etwas verkleinert, angehoben oder vergrößert werden. Es sollte immer berücksichtigt werden, dass alle diese Eingriffe ihre Narben hinterlassen.

Die Phase nach der Operation

Die Schmerzen, die nach der Operation auftreten werden mit Schmerzmitteln behandelt. Je nach Ausmaß der Operation werden Sie innerhalb von 2 bis 5 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Bei dem Eingriff werden generell Drainagen gelegt, damit sich kein Wasser in der Brust ansammeln kann, dieser werden in der ersten oder zweiten Woche der Operation entfernt. Die Nähte werden nach 7 bis 10 Tagen gezogen.

Zurück in den Alltag

Nach einer Mastektomie und Rekonstruktion oder nur einer Flap-Rekonstruktion kann es bis zu 6 Wochen dauern, bis zu Ihrem Alltag zurückkehren können. Bei einem Implantat-Einsatz kann sich diese Zeit verkürzen. Mit einer Rekonstruktion kann kein normales Brustgefühl hergestellt werden, doch mit der Zeit kann sich eine schwache Gefühlswahrnehmung bilden. Die meisten Narben verblassen mit der Zeit. Doch dies kann 1-5 Jahre dauern und die Narben werden nie wieder ganz verschwinden. Sofern die Qualität der Rekonstruktion hoch ist, werden Sie sich an den Narben weniger stören.

Bei der Aufnahme von sportlicher Bewegung sollten Sie sich an die Empfehlungen Ihres Chirurgen halten. Die allgemeine Regel besagt: 3-6 Wochen lang kein Geschlechtsverkehr und keine schwere körperliche Anstrengung.

Ihr neues Aussehen

Bei vielen Mastektomie-Patientinnen verbessert die Brustrekonstruktion das Aussehen und die Lebensqualität dramatisch. Die Patientinnen fühlen sich dem Leben wieder verbunden.